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Der Verstand erfüllt seine Aufgabe

am besten als rechte Hand des Herzens


Lässt sich die Wahrheit finden? (6)

 

Bisherige Erkenntnisse und Folgerungen:

Die Schöpfung, die Gott ins Leben gerufen hat, ist geistiger Natur

Die außerhimmlischen Bereiche sind die Folge des Falls

Geistige Gesetze sind allen anderen übergeordnet

Alles ist Energie, und Energie kann nicht vernichtet werden

Zeit gibt es im Geistigen nicht

 

Darauf lässt sich gut aufbauen: Wir wissen, dass Gott den Willen und die Macht hat, die getrennten Schöpfungen wieder zu einen. Sie haben allerdings unterschiedliche Schwingungen. „Zu einen‟ heißt daher nicht, dass die Himmel auch zu Bereichen des Falls werden, sondern umgekehrt: Dass alles, was gefallen ist und zur Zeit noch außerhalb der reinen Himmel lebt, wieder in die Himmel zurückkehrt. Damit lösen sich dann gleichzeitig die Fall-Welten auf, und die Schöpfung ist als Einheit in ihrer Ursprünglichkeit wiederhergestellt.

Das Problem, das aber von unserem himmlischen Vater schon gelöst wurde: Jedes Geschöpf, wo immer es zur Zeit lebt – als Engel in den Himmeln, als Seele in den Astralwelten oder als Mensch auf der Erde –, hat den freien Willen, in den Gott niemals eingreift. Der Satan und seine Anhänger wollen nicht zurück; sie leben „relativ gut‟ von der Energie derjenigen, über die sie Macht haben, und die sie nicht aus ihrem Herrschaftsbereich entlassen. Deren Energie ist zu gering, um aus eigener Kraft in die Freiheit gehen zu können. Oft fehlt ihnen auch das Wissen darüber, wo sie eigentlich sind; was mit ihnen los ist.

Warum ist das so? Wie konnte das geschehen? Dazu kommen wir noch.

Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist der Garant dafür, dass alle wieder heimkehren. Doch es veranlasst uns nicht nur, aufgrund von Leiden und Schmerzen irgendwann freiwillig über das „Warum?‟ nachzudenken. Es beinhaltet noch etwas weitaus Wichtigeres als nächsten Schritt: aus dem Erkannten Schlüsse zu ziehen und Entscheidungen zu treffen.

Damit verbunden ist die Notwendigkeit der Wiedergutmachung, die unterschiedliche Formen haben kann, entsprechend der Einsicht und Bereitschaft des Verursachers. Das wird schon an einem einfachen Beispiel deutlich: Es reicht nicht, dass der Dieb Reue zeigt; er muss auch das entwendete Gut wieder zurückgeben oder den Schaden anderweitig ersetzen. Dann erst ist wieder ein Ausgleich geschaffen.

Ein Ausgleich muss daher immer und unter allen Umständen erfolgen, weil es sonst bei einem Ungleichgewicht, einer Disharmonie bleiben würde. Das ehemals vollkommene Bild ist erst dann komplett, wenn es wieder seine ursprüngliche Schönheit aufweist.

Die Möglichkeiten, diesen Ausgleich wieder zu schaffen, das heißt negativ geschaffene Energie wieder in positive umzuwandeln, sind so zahlreich wie Sandkörner am Meer.

(Um gleich einem Missverständnis vorzubeugen: Die einzige Energiequelle ist Gott. Kein anderes Wesen kann Energie erzeugen; es kann aber göttliche Energie missbrauchen und sie durch Handlungen, die im Eigenwillen gegen das Liebesgebot erfolgen, in ihrer Schwingung herabsetzen.)

Im Beispiel mit dem Dieb handelt es sich um etwas Materielles. Das Prinzip der Notwendigkeit des Ausgleichs gilt aber auch genauso, wenn es sich um etwas Nicht-Materielles handelt. Denn alles ist Energie, und Energie, die heruntertransformiert wurde, muss schrittweise wieder angehoben werden, bis sie schließlich – das ist das Ziel – wieder zu höchstschwingender, göttlicher Energie geworden ist.

Damit ist auch gleichzeitig der lange Weg aufgezeigt, der vom Ausgangspunkt „Himmel‟ über feinstoffliche und materielle Welten in einem großen Bogen, einer Kreisbahn gleich, führt, um schließlich wieder dort zu enden, wo die Reise begann: in unserer wahren Heimat.

Auf diesem Weg befinden auch wir uns und mit uns jedes geistige Wesen, das – aus den unterschiedlichsten Gründen – seine himmlische Heimat verlassen hat. „Oben‟ waren wir Geist in seiner schönsten, nicht zu beschreibenden Form; „außerhalb‟ bildete sich um den geistigen Kern (der in uns unser wahres Leben ist) das feinstoffliche Gebilde, das wir Seele nennen; „unten‟ leben wir zur Zeit als Mensch, der eine Seele in sich trägt, die den Geist beherbergt.

Wir sind auf unserer persönlichen Kreisbahn schon auf dem Rückweg. Einen anderen Weg gibt es ohnehin nicht, denn er wurde schon in dem Moment zu einem Rückweg mit einem festen, nicht zu verfehlenden Ziel, als wir die Himmel verließen. Dieses Wissen kombiniert mit der Tatsache, dass wir im Grunde Geist und damit Energie sind und Energie nicht vernichtet werden kann, muss doch für jeden einen Trost darstellen, wie er größer nicht sein kann. Und dann kommen Freude und Dankbarkeit automatisch hinzu. Und die Angst verliert sich ...


(Es geht noch weiter)