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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 5. Februar 2022


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 

 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine geliebten Söhne und Töchter, dass etwas euer menschliches Verstehen überfordert, sollte euch nicht verwundern; denn gemessen an den Fähigkeiten, die ein erschlossenes Bewusstsein aufweist, gleicht euer Verstand der Größe eines Sandkorns gegenüber einem unendlich langen Strand. Diese Erkenntnis sollte euch aber nicht dazu bringen, euch klein, hilflos und möglicherweise sogar unwürdig zu fühlen. Denn im Grunde eures Wesens seid ihr Geschöpfe Meiner Liebe, einzigartig, unverwechselbar, wunderbar strahlend und mit einer – Meiner – göttlichen Kraft ausgestattet, die schrittweise wieder „ans Licht gehoben‟ werden muss.

Ihr würdet es aus eurer Sicht als Schwierigkeit bis Unmöglichkeit bezeichnen, Meine Menschenkinder an die Geheimnisse der Schöpfung heranzuführen – wenn auch nicht an die letzten Geheimnisse, weil keiner in der Lage ist, Mir in diese „Tiefen‟ zu folgen. Und doch verfüge Ich über unendlich viele Wege, einen jeden Schritt für Schritt so zu leiten, dass er Mich und Mein Wirken in eurer Welt mehr und mehr versteht.

Als Jesus von Nazareth bediente Ich Mich dazu der Gleichnisse. Mit ihnen war und ist auch heute noch vieles anschaulich und verständlich darzustellen für denjenigen, der bereit ist, Meinen Überlegungen zu folgen. Er wird seinen Nutzen daraus ziehen, wenn er sie auch auf sich und sein Verhalten bezieht.

Auch wenn es für keinen von euch nachvollziehbar ist, wie Meine Schöpfung funktioniert – wie sie sich zum Beispiel in alle Ewigkeit bis in die Unendlichkeit ausbreitet –, so kann und werde Ich euch doch immer wieder, unter anderem auch anhand von Bildern, versuchen klarzumachen, dass jeder Einzelne von euch in viel mehr eingebunden ist, als er glaubt; dass viel mehr auf ihn einwirkt und ihm etwas sagen oder zeigen will, als er vermutet; und dass er auf Meine Hilfe und Unterstützung zurückgreifen kann, die es ihm ermöglicht, viel freier und unbeschwerter durchs Leben zu gehen als in der Vergangenheit. Vor allem aber, dass er beginnt zu verstehen, welche Aufgaben sein Erdenleben individuell für ihn bereithält, und wo sein Ziel liegt.

Dabei kann euch die Vorstellung behilflich sein, Meine Schöpfung als ein Uhrwerk zu betrachten, in dem ein Rädchen in ein anderes greift. Da gibt es große und kleine, farblich unterschiedliche, jedes dreht sich mit der ihm eigenen Geschwindigkeit. Keines behindert ein anderes wirklich, auch wenn es den Anschein hat, als käme es hier und da zu einer Störung. Das ist dann lediglich ein Zeichen dafür, dass an dieser Stelle eine Wartung erforderlich ist, damit es beispielsweise durch eine „Schmierung‟ wieder zu einer geräuschlosen und problemlosen Verzahnung kommt. Kein Rädchen ist wichtiger als das andere, alle tragen auf ihre Weise dazu bei, dass das Uhrwerk fehlerfrei in alle Ewigkeit arbeitet.

Wenn ihr lest, dass die Schöpfung reibungslos funktioniert, kommt bei nicht wenigen die Frage auf, wieso es dann in der Welt und auch in ihrem persönlichen Leben oft Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten gibt; und wieso es dem einen gut geht, und der andere mit vielen Unbilden zu kämpfen hat. Warum werden nicht alle vom Schicksal gleich behandelt, wenn es doch eine höhere Instanz gibt – an die man gerne glauben möchte –, zumal diese als die selbstlose und bedingungslose Liebe bezeichnet wird?

Wer sich die Mühe macht und versucht, dieser Frage durch ein Nachforschen in der Geschichte der Kirche auf den Grund zu gehen, der wird feststellen, dass die Lehre von wiederholten Erdenleben gestrichen und durch kirchliche Bestimmungen von einem einmaligen Erdenleben ersetzt wurde. In diesem Punkt hat die Gegenseite „ganze Arbeit‟ geleistet. Doch die Nachdenklichen unter euch wurden und werden mit der Frage konfrontiert: „Wenn Gott bei jeder Geburt eines Menschen jeweils eine neue Seele erschafft: Warum schafft Er sie dann so unterschiedlich, dass der eine Mensch einen guten, der andere einen nicht so guten Charakter hat? Oder der eine positive und der andere weniger positive Veranlagungen?‟

Als Antwort erhält der Fragende mit einem Schulterzucken in der Regel gesagt, dass es dem Menschen nicht gegeben ist, in die Geheimnisse Gottes einzudringen … Das ist wohl wahr, aber eines ist ebenso gewiss: Dass Ich weder ungerecht Bin noch Unlogik in Mir Platz hat!

 

 

*

 

 

Stellt euch eine kleine Dorfschule vor, Meine Geliebten, wie es sie früher gab und heute noch in vielen Teilen der Erde gibt, in der die Schüler und Schülerinnen unterschiedlichen Alters in einer Klasse von einem Lehrer oder einer Lehrerin unterrichtet werden. Obwohl alle im gleichen Klassenzimmer sitzen, ist doch der Lehrstoff für jeden sehr verschieden. Der Grund dafür ist nicht schwer zu finden:

Weil im gleichen Raum sowohl die Schulanfänger als auch diejenigen unterwiesen werden, die schon ein paar Jahre die Schulbank drücken, ist es nicht sinnvoll, allen die gleichen Aufgaben zu geben, weil nicht alle diese Aufgaben lösen können. Zu sehr unterscheidet sich der Wissensstand; zu unterschiedlich ist aber auch der Eifer, mit dem jeder Einzelne bei der Sache ist. Und auch die Aufgaben vom Vortag sind nicht von allen gemacht oder richtig gelöst worden.

Also wird, um der Gerechtigkeit willen, jeder individuell behandelt und bekommt Unterschiedliches zum Lernen vorgesetzt, wobei das Lösen oder Nichtlösen der Aufgaben gleichzeitig die Grundlage für die folgenden Lernschritte bildet.

Was euch dieses Gleichnis sagen will, ist leicht zu verstehen, wenn ihr in dem einen Klassenzimmer die Erde erkennt, auf der alle Menschen auf relativ kleinem Raum zusammengeführt worden sind. Keiner von den vielen Milliarden Menschen gleicht in seinem Charakter, seiner Wesensart, seiner Lernbereitschaft und seiner Seelenbeschaffenheit dem anderen. Und doch sind alle nur aus einem einzigen Grund auf eurem Planeten zusammen: um sich seelisch zu entwickeln. Ob sie es wissen oder nicht.

Auch diejenigen, die sich aus oberflächlichen Gründen – um beispielsweise ihre Leidenschaften und Neigungen zu leben – zu einer Inkarnation entschlossen haben, sind in den von Mir vorgegebenen Entwicklungsplan eingebunden. Aus dieser seelischen Evolution, die zwar oftmals mit unterschiedlicher Stärke ein Auf und Ab aufweisen kann, schließlich aber immer einen zunehmenden Aufwärtstrend und dann ein Eintauchen in Mein ewiges Licht beinhaltet, kann sich niemand hinausschleichen.

Weil also, was die Fähigkeit des Lernens betrifft, keiner dem anderen gleicht, bekommt in eurer Dorfschule jeder seine, für ihn passenden Aufgaben gestellt; was in der Erdenschule für jeden ebenso gilt, indem ihm das Leben das vorsetzt, was es an seelischer Stärke noch zu entwickeln gilt, oder was – wenn es anders nicht möglich ist – abgetragen werden muss. Auch auf diese Weise wird ein gerechter Ausgleich hergestellt. In jedem Fall tragen Einsicht und Bereitwilligkeit dazu bei, jeden Lernprozess zu beschleunigen und leichter ablaufen zu lassen, als dies ohne Erkenntnis und ohne eigene Arbeit notwendig gewesen wäre.

Wäre etwas nicht für dich, Mein Kind, sondern für deinen Nachbarn bestimmt, dann hätte dein Nachbar die Aufgabe bekommen. Denn Mein Gesetz arbeitet fehlerfrei.

Könnt ihr von Ungerechtigkeit sprechen, wenn derjenige, der in eurer Dorfschule neben euch sitzt, eine andere, in euren Augen vielleicht leichtere Aufgabe erhält, weil er erst vor kurzem dazu gekommen ist, während ihr schon ein paar Jahre die Schulbank drückt? Dies wird keiner von euch tun. Im „richtigen Leben‟ aber ist dies bei vielen von euch gang und gäbe. Daraus resultiert, dass Mich viele Meiner Menschenkinder nicht verstehen und in der Folge oftmals ihren Glauben verlieren. Dann hat die Absicht der Finsternis, zumindest für eine gewisse Zeitdauer, die gewünschte schlechte Ernte hervorgebracht. Diese Saat, eine von vielen, ist in unzähligen Herzen und Köpfen aufgegangen.

Die Vorgehensweise Meines und eures Gegenspielers mag euch als Beweis für die Raffinesse dienen, mit der von langer Hand geplante Schachzüge in die Tat umgesetzt werden und, von den Menschen unbemerkt, die geplante Wirkung zeigen. Diese Art der Beeinflussung, eine Manipulation höchsten Grades, verspricht und zeitigt weitaus mehr Erfolg, als einfach nur zu sagen: „Es gibt keinen Gott.‟ Den Wegweiser nur um wenige Grad zu verdrehen lässt den Wanderer sehr viel öfter sein Ziel verfehlen, als wenn der Wegweiser entfernt worden wäre …

 

 

*

 

 

Jegliches Geschehen in der materiellen Schöpfung gleicht Kettengliedern, die von unterschiedlicher Qualität und Quantität sind. Etwas aber ist allen gleich: Ohne Glieder der Vergangenheit kein Glied der Gegenwart, und das gegenwärtige schafft ein neues Glied für die Zukunft. Das wiederum ist geprägt durch das, was zuvor war, und gestaltet gleichzeitig wiederum das, was kommen wird.

Was sich hier so philosophisch anhört, birgt in sich einen großen, praktischen Nutzen für euch. Denn es kann euch zum einen einen gewissen Einblick darin geben, welches Verhalten in der Vergangenheit euch in die gegenwärtige Situation gebracht hat; und es verschafft euch zum anderen die Möglichkeit, auf eure Zukunft Einfluss nehmen zu können. Vorausgesetzt, ihr glaubt nicht nur Meinen Worten, sondern erkennt auch den Wirkungsmechanismus hinter allem, der energetischer Natur ist, und wendet ihn an.

Für viele von euch ist es immer noch unverständlich, dass alles Energie ist, die sich nur in unterschiedlicher Weise und Form zeigt. Dabei kennt ihr selbst auf der Materie viele Arten von Energien, die man weder sehen noch fühlen oder sonst wie wahrnehmen kann, die aber natürlich trotzdem existieren. Einige dieser unsichtbaren Kräfte, die Meiner Liebe zu Meinen Geschöpfen entstammen, sind der Garant dafür, dass schließlich alles, was einst die Himmel verlassen hat, wieder in die Himmel zurückfindet. Dabei spielt das Gesetz der geistigen Anziehung und Abstoßung eine wichtige Rolle; denn es sorgt dafür, dass – um ein Bild zu benutzen – das Paket, das für deinen Nachbarn bestimmt ist, nicht bei dir abgegeben wird. Und umgekehrt.

Was bedeutet das nun für dich? Du kannst absolut sicher sein, dass dir nichts widerfährt, was nicht irgendwie irgendeinen Zusammenhang mit dir bzw. deiner Vergangenheit hat, möglicherweise auch mit deiner Zukunft; wobei damit nicht gemeint ist, dass es eine Vergangenheit sein muss, die sich lediglich auf das gegenwärtige Leben beschränkt. Es können auch Wirkungen oder Karma aus früheren Leben sein, die nun – weil sie, noch nicht aufgelöst, nach wie vor aktuell sind – Einfluss auf dich nehmen. In jedem Fall wird es bestimmt durch die Glieder deiner Vergangenheit, die du selbst geschmiedet hast. Es mag sein, dass dir das nicht bewusst ist, oder dass du nie einen Zusammenhang zwischen einem früheren Verhalten und deiner jetzigen Situation gesehen hast. Das ändert nichts daran, dass es den Zufall, auf den ihr so gerne und so oft zurückgreift, nicht gibt. Denn das anzunehmen ist gleichbedeutend damit, Mir zu unterstellen, dass Ich ungerecht Bin.

Das Prinzip der geistigen Anziehung und Abstoßung gilt für jedermann auf der Materie und in den Seelenbereichen und auf eine andere Art auch in den Himmeln. Es bestimmt deinen jetzigen und künftigen Aufenthaltsort und ist maßgebend dafür, mit welchen Menschen du in der Vergangenheit zusammengekommen bist, zur Zeit zusammenkommst und künftig zusammenkommen wirst; was für den Fall gilt, dass du erneut inkarnierst. Und es bestimmt, was für ein „Schicksal‟ dich erwartet, das treffender den Namen „Machsal‟ tragen müsste. Denn es ist weder von Mir noch von sonst jemanden geschickt, sondern einzig und allein von dir, dem Urheber deiner Vergangenheit und Gegenwart und dem Schöpfer deiner Zukunft, ins Leben gerufen.

Wenn du nun bedenkst, dass dieses Prinzip seit Beginn des Falls in Meiner gesamten materiellen Schöpfung gilt und fehlerfrei arbeitet, dann muss dir – wenn auch noch ewig weit entfernt vom Begreifen des tatsächlichen Ausmaßes – klar werden, dass Mein Schöpfungsuhrwerk mit einer für euch nicht nachvollziehbaren Präzision arbeitet; dass du darin deinen Platz hast, dass dies nicht „zufällig‟ so ist, und dass alles, was dir widerfährt, einzig und allein in Meiner Liebe gegründet ist, die dich wieder heimholen möchte und wird.

Da alles Energie ist, gilt dies auch für eure Empfindungen und Gedanken und für die daraus resultierenden Worte und Handlungen. Für euren Weg zu Mir zurück ist diese Tatsache von großer Bedeutung, denn ihre Nichtbeachtung kann dazu führen, dass ihr euch belastet und dabei immer wieder vor die Frage gestellt werdet, warum und wieso dieses oder jenes in der kleinen Welt eures Lebens – und auch in der großen Welt der Menschheit – geschieht; scheinbar „einfach so‟. Dann nehmt ihr Zuflucht zum sogenannten Zufall und habt euch einer Chance beraubt, etwas mehr über euch selbst und euer Verhalten oder über größere Zusammenhänge auf der Bühne der Welt zu erfahren; und vielleicht auch eine Möglichkeit nicht genutzt, durch eine Veränderung eures Denkens oder eures Tuns etwas Positives zu erreichen.

Weil Meine Liebe die stärkste Kraft in der Schöpfung darstellt, kann es euer Verstehen erleichtern, wenn ihr euch Meine Liebe als einen Schutzschirm vorstellt, sozusagen als einen Überbau, als ein Dach, unter dem alles prächtig gedeiht. Sie ist gleichzeitig die Grundlage allen Lebens, denn ohne Meine Liebesenergie gäbe es kein Leben. Wer die Liebe als sein Dach gewählt hat und sich bemüht, unter diesem trotz aller noch so raffiniert und interessant aufgemachten Versuchungen zu leben und zu bleiben, der kann von Meinem Gesetz anders geführt werden als derjenige, der versucht, im Eigenwillen oder in Unkenntnis sein Leben nach seinen eigenen Regeln zu gestalten.

Die Aufgaben, die sich einem Menschen stellen, der Mir seine Hand gegeben hat – der im „Idealfall‟ in Meine Nachfolge getreten ist –, kommen aus Meiner Göttlichen Regie. Der Mensch tritt damit immer mehr aus dem Gesetz von Ursache und Wirkung heraus, was schließlich dazu führt, dass er von den Belastungen seiner Vergangenheit frei wird. Er hat Mir durch sein Ja und seine Ernsthaftigkeit die Möglichkeit gegeben, das umzuwandeln und zu lösen, was ihn durch sein Denken und Handeln in der Vergangenheit unfrei gemacht hat.

Jeder von euch, der diese Zusammenhänge schon erkannt und die entsprechenden Schritte auf Mich zu gemacht hat, weiß von einer solchen oder ähnlichen Erfahrung zu berichten. Sie gibt ihm einen Vorgeschmack auf das, was ihn erwartet, wenn er einmal wirklich frei ist von allem, was er – bewusst oder unbewusst – auf seine Seele gelegt hat.

Um das Ziel der inneren Freiheit erreichen zu können, ist es erforderlich, dass der Mensch mit den charakterlichen Schwachstellen konfrontiert wird, die in ihm dieses In-die-Freiheit-hineinwachsen-Wollen verhindern. Wer alleine auf einer einsamen Insel lebt, der wird nie erkennen können, ob – und falls ja, in welchen Aspekten – er noch unfrei ist. Um eine solche Erkenntnis hochsteigen zu lassen, bedarf es eines „Spiegels‟. Dein Nächster als Spiegel zeigt dir durch deine Reaktionen auf ihn und auf sein Verhalten am besten und am schnellsten, was in dir noch der Umwandlung bedarf, um Schritt für Schritt frei und freier werden zu können (1).

Das präzis arbeitende Uhrwerk Meiner Schöpfung sorgt dafür, dass zum richtigen Zeitpunkt die richtige Aufgabe auf jeden Menschen zukommt. Alleine aus dem Grunde hat das „Schicksal‟ dich mit den Menschen zusammengeführt und in die Situationen gebracht, in die du in der Vergangenheit gekommen bist, in denen du momentan lebst, und die in der Zukunft einen weiteren Teil deines Weges bestimmen.

Da es den Begriff der Zeit bei Mir nicht gibt, ist alles, was als Handlung gegen das Liebesgebot in die Welt gesetzt und noch nicht als Fehler oder Sünde erkannt, bereut und wiedergutgemacht wurde, noch als Ungelöstes oder Unerlöstes vorhanden. Wann es einmal durch die individuelle Entscheidung und mit Meiner Hilfe aufgelöst und in Liebesenergie umgewandelt wird, hängt von jedem Einzelnen ab. In den freien Willen Meiner Kinder greife Ich niemals ein.

Das Gesetz von Saat und Ernte, ein Instrument Meiner Liebe, sorgt dafür, dass auch der Trotzigste und Verbohrteste schließlich zur Einsicht gelangen und zu Mir und damit in die Einheit mit allen zurückfinden wird. Denn er wird mit den Folgen seiner früheren, gegen Mein Liebesgebot gerichteten Handlungen und auch mit dem konfrontiert, was diese bei seinem Nächsten bewirkt haben. Er wird aber nicht nur damit konfrontiert, sondern er wird sie an und in sich selbst erfahren; es sei denn, dass zuvor eine Umkehr erfolgte, die die Ernte weniger schlimm und schmerzhaft ausfallen lässt. Oder dass es aufgrund ehrlicher Reue und Wiedergutmachung erst gar nicht zu den Wirkungen kommt, denen der Verursacher ansonsten ausgesetzt gewesen wäre.

 

 

*

 

 

Es ist für euch nicht oder nur sehr schwer vorstellbar, dass in Meinem Schöpfungsuhrwerk seit Ewigkeiten alle Rädchen reibungslos ineinandergreifen. Noch schwerer wird es, wenn ihr versucht, euch mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass Mir – der Ich Ein und Alles Bin – jedes Meiner Geschöpfe gleichermaßen am Herzen liegt, weil Ich alle gleich liebe; auch diejenigen, die Mich im Eigenwillen verlassen haben und zur Zeit noch in Dunkelheit und Kälte leben. Und dass Mir nichts verborgen ist, dass Ich jede kleinste Regung kenne, alle noch so geheimen Wünsche und Gedanken – weil Ich in jedem lebe! Ohne Meinen Willen, so steht es in eurer Schrift, wird keinem von euch auch nur ein Haar gekrümmt ...

Es ist für viele Meiner Menschenkinder schwer, sich mit diesen Gedanken vertraut zu machen; im Kopf vielleicht, aber wenn euch dann der Alltag mit seiner Hektik und seinen Problemen in Beschlag nimmt, ist das, was zuvor vielleicht schon seinen Platz in eurem Herzen gesucht und gefunden hatte, mit einem Schlag wieder verblasst oder vergessen.

Darum ist es wichtig, dass ihr Meine Worte verinnerlicht, damit sie im Laufe der Zeit zu eurem ureigenen Wissen und Wollen werden. Ansonsten lauft ihr immer wieder Gefahr, alles, was euch widerfährt und in der Welt geschieht, einzig und allein unter dem Gesichtspunkt eines einmaligen, aktuellen Geschehens zu sehen. Ihr ordnet ihm dann keine Vergangenheit zu, obwohl ihr doch ganz genau wisst, dass es nichts geben kann, das ohne Ursache „aus heiterem Himmel‟ plötzlich in eurem Leben auftaucht.

Erkennt und bejaht ihr aber den großen Plan, den Ich euch aufgezeigt habe, und in den auch ihr eingebunden seid, werden sich Empfindungen und Gedanken über eine mögliche Ungerechtigkeit Meinerseits in Luft auflösen. Dies verhilft euch nicht nur dazu, euren Glauben an Mich und Meine Führung in eurem Leben zu vertiefen, sondern auch dazu, Mich noch weitaus mehr lieben zu lernen als in der Vergangenheit.

Ich habe euch den großen Bogen aufgezeigt, in dem ihr lebt: angefangen in eurer ewigen Heimat bei Mir über das Leben in den Seelenbereichen und die Aufenthalte auf der Materie. Letztere dienen dazu, euch zur Erkenntnis eures wahren Wesens zu bringen und euch durch die Tat die Liebe zu lehren, bis sich dann der Bogen wieder schließt.

Mit diesem Wissen wird es euch leichter fallen, all das, was euch begegnet an Schönem und weniger Schönem richtig einzuordnen und dabei auch die Aufgabe zu erkennen, die euer Nächster – ohne dass er dies weiß – an euch erfüllt, auch wenn dies, weil größtenteils Unkenntnis über diese Zusammenhänge herrscht, meist nicht als „wertvoll‟ und erforderlich empfunden und damit auch nicht richtig darauf reagiert wird.

Eure Aufgabe richtig zu erfüllen, das heißt nicht nur als „Entsprechungswecker‟ für euren Nächsten zu dienen, sondern in immer mehr Lebensbereichen zum Vorbild zu werden, wird schließlich auch euer Ziel werden, wenn ihr an Meiner Hand bleibt. Ganz praktisch auf die heutige Zeit angewendet, bedeutet das zum Beispiel, ein Vertrauen zu leben und auszustrahlen, das ein echtes Fundament hat, weil es in Mir gründet.

Freut euch über das, was euch mit Mir schon gelungen ist. Dort, wo es noch erforderlich ist, bringt Mir eure Fehler und Schwächen, belasst sie mit ein wenig Übung bei Mir, und empfangt dafür Meinen Liebessegen. Er wird euch nicht nur stärken, sondern euch auch immer mehr Zusammenhänge erkennen lassen und euch tiefer in Meine „Geheimnisse‟ schauen lassen, die dann für euch keine mehr sind, weil ihr sie in euer Leben mit hineingenommen habt.

Amen

 

 

(1) Du bist dir selbst ein Buch mit sieben Siegeln?

 

Du bist dir selbst ein Buch mit sieben Siegeln?

Du fragst, wer dich die Siegel öffnen lehrt?

Erkennst du dich nicht in den vielen Spiegeln?

Sind deshalb deine Siegel unversehrt?

 

Du weißt nicht, wo du deine Spiegel findest?

Dann mach die Augen auf, schau in die Welt,

und achte wohl, woran du dich entzündest,

was dich erregt, auf wen dein Urteil fällt.

 

Du musst die Antwort niemals lange missen,

meist steht sie überraschend schnell vor dir.

Dein Nächster sagt dir, ohne es zu wissen,

was hinter deiner sieben Siegel Tür’.

 

 

                         aus: Verlasse dich auf deines Herzens leisen Klang

                                                                                 (Bürger-Verlag)