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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 13. Dezember 2019


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 

 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine Söhne und Töchter! Zwar seid ihr, weil aus Mir hervorgegangen, Kinder Meiner Liebe; doch will Ich den Schwerpunkt Meines heutigen Offenbarungswortes darauf legen, euch bewusst zu machen, dass ihr mehr seid als das, was man im landläufigen Sinne mit dem Begriff Kinder verbindet:

Ihr seid kraft- und machtvolle Geschöpfe der Himmel, die Ich ausgestattet habe mit großen Teilen Meiner Eigenschaften, mit einer Fülle von Talenten und Anlagen, mit für euch noch unvorstellbaren Fähigkeiten. Ihr seid von einer überirdisch strahlenden Schönheit und verfügt über eine „himmlische Kompetenz“, die ihresgleichen sucht. Euch ist eine Freiheit zu eigen, die deshalb keinen Beschränkungen unterworfen ist, weil sie in der Liebe gegründet ist und damit die Gesetze der Liebe beachtet. Das bringt ein schöpferisches Handeln in Eigenverantwortlichkeit mit sich, das ununterbrochen voller Freude, Dankbarkeit und Demut ausgeübt wird.

Das und noch viel mehr ist ein jeder von euch.

Noch seid ihr weit davon entfernt, euch selbst so zu empfinden und entsprechend zu handeln; und euch so zu sehen, wie Ich euch sehe. Und doch wäre es euch jetzt schon möglich, viel mehr in Bewegung zu setzen, als ihr es in eurer Unaufgeklärtheit und mit eurer Sicht auf die Sündhaftigkeit und Unzulänglichkeit des Menschen für möglich haltet.

Meine Inkarnation in Jesus von Nazareth hatte einzig und allein das Ziel, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass alle, die die Himmel einst verlassen haben, sich wieder zu ihrer wahren Größe entwickeln und heimkehren können. Was bedeutet, dass sie die Notwendigkeit eines – ihres – seelischen Wachstums erkennen und sich dafür entscheiden, diesen Prozess bewusst mit Mir einzuleiten.

Mit Meiner Geburt als Mensch, die ihr in diesen Tagen als Weihnachten feiert, begann Meine irdische Mission; mit Meiner auf Golgatha vollzogenen Erlösung, der ihr an Ostern gedenkt, endete sie. Erfolgreich.

Die Himmelstore standen, bildlich gesprochen, wieder offen. Jede Seele, die guten Willens war, konnte nun nach entsprechender innerer und äußerer Umkehr auf der Grundlage des von Mir vorgelebten und gelehrten Liebegebotes ihren Heimweg an Meiner Hand antreten und sich dabei auf Mein Versprechen verlassen, dass sie als der „verlorene Sohn“ oder die „verlorene Tochter“ von Mir mit offenen Armen wieder aufgenommen wird. Und das ohne irgendwelche Vorbehalte oder „Nachwirkungen“.

Die Aktion Heimführung läuft seitdem, und obwohl die Gegensatzkräfte nach wie vor alles daransetzen, die Heimkehr Meiner Söhne und Töchter zu erschweren – dauerhaft unmöglich machen können sie eine Rückkehr nicht –, finden mehr und mehr auf den Weg zu Mir und schließlich zurück an Mein Herz, in ihre ewige Heimat.

Den Weg, der heimwärts führt, anzutreten und ihn konsequent Schritt für Schritt zu gehen ist nicht ganz einfach. Ohne Meine stärkende Kraft, die Ich als den sogenannten Christusfunken in jede Seele und jeden Menschen gelegt habe, würde ohnehin keiner sein Ziel erreichen. Die Seelen in den außerhimmlischen Bereichen und die Menschheit hatten sich zu weit vom Zentrum Meiner Liebe entfernt. Die Kräfte der Finsternis wurden und werden nach wie vor weit unterschätzt, zumal ihre reale Existenz, ihre Absicht und ihre Vorgehensweise so gut wie unbekannt sind. Und es bedarf schon einer freien Willensentscheidung – die aus Liebe zu Mir getroffen wird –, um sich nach und nach von den satanischen Fesseln zu lösen, die energetischer Natur sind und euch immer wieder neu angelegt werden, zumeist ohne dass ihr dies bemerkt.

Deshalb gab Ich euch zu allen Zeiten, verstärkt in den letzten Jahrzehnten, Hilfen über Hilfen, die euch zum einen daran erinnern sollen, wer ihr in Wahrheit seid und wo euer Ziel liegt, und die zum anderen Mut machende und Sehnsucht stärkende, aber auch ganz konkrete Unterstützungen und Anweisungen darstellen. Es waren und sind Geschenke des Himmels.

 

 

*

 

 

In eurer Vorweihnachtszeit, in der mit viel Lichterglanz an Meine Geburt erinnert wird, bietet es sich an, eine Parallele zu ziehen zwischen den Geschenken, die ihr am Weihnachtsfest von euren Lieben und Freunden bekommt, und zwischen denen, die aus Meiner Liebe kommen. In aller Regel findet ihr das, mit dem man euch eine Freude machen möchte, liebevoll verpackt auf dem Gabentisch oder unter dem Weihnachtsbaum. Etwas unausgepackt liegen zu lassen, käme keinem von euch in den Sinn; es zwar auszupacken, sich aber nicht damit zu beschäftigen, das heißt es einfach liegen zu lassen, ebenso wenig.

Es ist nicht schwer zu erkennen, was Ich euch mit diesem Bild nahebringen will. Habt ihr Meine Gaben der Liebe ausgepackt, die Ich seit vielen, vielen Jahren mit einer Fülle über euch ausschütte, wie dies zuvor noch nie der Fall war? Was versteht ihr unter auspacken? Mein Wort zu lesen oder zu hören, kann sicher als auspacken angesehen werden. Und dann?

Habt ihr sie an die Seite gelegt wie etwas, für das man sich zwar bedankt, das auch recht interessant erscheint, das aber nicht unbedingt dazu anregt, auch benutzt zu werden? Liegen Mein Gaben irgendwo – unbeachtet und halb vergessen? Haben sie vielleicht lediglich dazu gedient, euren Intellekt zufriedenzustellen, den Schatz eurer Kenntnisse zu mehren? Oder euch in gemeinsamen Stunden daran zu erinnern, wie sehr es das Herz erfreut, wenn euer Gott und Vater spricht? Was für einen Sinn sollte dies haben? Mit noch so viel angesammelten Informationen wird eure Seele die nächste Sprosse ihrer Himmelsleiter nicht betreten können. Erworbenes und nicht im rechten Maße, das heißt im Sinne der Liebe, umgesetztes Wissen wiegt so schwer, dass die Sprosse, die es als nächstes zu erklimmen gilt, unter dem Gewicht des Kopf-Wissens brechen wird.(1)

Oder habt ihr euch mit Meinen Geschenken näher beschäftigt, ihren Wert erkannt, euch ausgetauscht darüber, wo und wie euch die Umsetzung gelungen ist? Habt ihr angefangen, mit diesem kostbaren Schatz zu arbeiten, damit er sich vermehrt und gute Früchte hervorbringt? Denn so wertvoll Meine Geschenke auch sind, sie wollen dennoch nicht in einem Safe aufbewahrt werden. Ihr unvergleichlicher Inhalt wird erst dann offenbar und zum Segen für euch und die Welt, wenn er wie ein Samen ausgebracht wird, den Ich bewässere und heranreifen lasse.

Wenn ihr euch bemüht habt, Meine Gebote zu erfüllen und Meine Erläuterungen in ein immer tiefer führendes Verstehen umzusetzen, dann hat sich bereits vieles in euch getan. Dann seid ihr auf dem besten Weg, Licht in dieser schweren Zeit zu sein, indem sich in euch mit Meiner Unterstützung ein kontinuierliches seelisches Wachstum vollzieht.

Es gibt eine Richtschnur, die ihr – so ihr dies wollt – an euch anlegen könnt, um den bereits erreichten Grad eures inneren Reifens zu erkennen. Und je ehrlicher ihr seid, umso größeren Nutzen werdet ihr aus einer solche Betrachtung für euch ziehen können. Da kann sich dann die Freude darüber einstellen, dass sich schon so manches zum Positiven hin verändert hat; oder auch eine Erleichterung darüber, in eurem Alltag von diesem oder jenem nicht mehr in dem Maße beeinträchtigt zu sein, wie dies früher der Fall war. Ist dies so, dann hat eure Innere Arbeit mit Mir Früchte getragen.

Es kann aber auch eine gewisse Traurigkeit aufkommen, wenn ihr erkennen müsst, dass es so einiges gibt, das mit einer ernsthafteren Entscheidung und gutem Willen schon längst der Vergangenheit angehören könnte. Wie verhaltet ihr euch dann? Erinnert ihr euch dann an Mein Geschenk und Mein Versprechen, euch mit einem kleinen Arbeits-Anteil eurerseits – und einem viel größeren Anteil Meinerseits – von dem zu befreien, was euch nach wie vor belastet? Lasst euch durch Erkenntnisse, die euch unter Umständen das Herz schwermachen, nicht zur Resignation verführen! Vor allem aber lasst euch nicht davon abhalten, immer wieder zu Mir in euer Inneres zu kommen!

Eine Gewissenserforschung, zum Beispiel am Ende eines Tages, dient eher dazu, euer Verhalten unter dem Gesichtspunkt „gut – nicht ganz so gut – überhaupt nicht gut“ zu betrachten. Sie bringt euch allerdings nur dann einen Gewinn, wenn ihr aus den Erkenntnissen die richtigen Schlüsse zieht und die Weichen für ein künftig anderes Handeln stellt, ein im Sinne der Liebe richtiges Handeln. Die vielen Situationen, die euch dann im Laufe der kommenden Tage und Wochen geschickt werden, geben euch genügend Gelegenheit, mit dieser Zielsetzung zu üben.

Eine Bestandsaufnahme eures seelischen Wachstums dagegen soll euch dazu verhelfen, euch ein Bild davon zu vermitteln, wo ihr steht. Es kann hinderlich bis gefährlich sein, sich einem Trugschluss über die eigene Entwicklung hinzugeben und beispielsweise zu glauben, mit dem Lesen geistiger Literatur, der Einhaltung kirchengesetzlicher Vorschriften und Gebote, der Erfüllung traditioneller Übungen und dem Unterlassen schlechter Handlungen eine ausreichende Grundlage für die nächsten, aufbauenden Schritte auf der späteren, der feinstofflichen Ebene getan zu haben.

Mein Gebot lautet nicht „Du sollst nichts Böses tun“, sondern „Bemühe dich ernsthaft, wieder zur Liebe zu werden“. Der Unterschied ist gravierend.

Inwieweit dir Mein „Liebe – und sonst nichts“ schon gelungen ist, kannst du selbst beurteilen, wenn du dir vor Augen führst, was es bedeutet, Mir nachzufolgen – sofern du dich zu einem solchen Schritt entschieden hast. Dann nämlich hat sich schon so einiges in deinem Leben verändert, weil du Meine Geschenke nicht nur ausgepackt, sondern damit begonnen hast, sie mit Erfolg auf ihre „Alltagstauglichkeit“ hin zu prüfen:

Dann gehören Sorgen um die Zukunft weitgehend der Vergangenheit an. Zweifel an Mir und Meiner Gerechtigkeit bestehen nicht mehr, weil du verstanden hast, dass jedes Geschehen immer nur ein Glied einer ewig-langen Kette darstellt, an deren Zustandekommen – sofern es dich betrifft – du selbst beteiligt warst. Vergeben-Können und um Vergebung-bitten-Können mögen dir zwar hin und wieder noch nicht ganz leicht fallen, aber du weißt um ihre Notwendigkeit und bittest Mich, dir dabei zu helfen. Der sogenannte Tod hat für dich seine Schrecken verloren, weil du weißt, dass du auf dem Weg zu Mir bist. Deine Bereitschaft, dein Denken, Reden und Tun zu hinterfragen, ist für dich zu einer Selbstverständlichkeit geworden, weil du verstanden hast, wie notwendig es ist, sich selbst zu erkennen, um darauf als nächsten Schritt die angestrebte Veränderung aufzubauen. Du hast schon einen Teil der Bindungen erkannt, die dich im Inneren und Äußeren noch nicht so frei sein lassen, wie du es selbst gerne möchtest, und du bist daran gegangen, diese Bindungen mit Meiner Hilfe zu lösen. Du freust dich darüber, dass dein Einfühlungsvermögen und deine Intuition gewachsen sind. Du schaust immer tiefer in deinen Nächsten hinein und kannst sowohl seine ehrliche Absicht und seine Hilfsbedürftigkeit erkennen als auch Versuche, dich mit schönen Worten zu täuschen oder dir zu schaden. Du weißt um die Möglichkeit der beidseitigen, inneren Kommunikation mit Mir, die sich in dem Maße mehr und mehr erschließt, in dem deine Liebe zu Mir wächst. Du lernst immer besser, die vielfältigen pseudoreligiösen Verführungen zu erkennen und die Spreu vom Weizen zu trennen.

Kannst du das – wenn im Moment auch noch nicht in vollem Umfang, aber doch mit dem innigen Wunsch, es zu erreichen – für dich schon unterschreiben? Dann bist du nicht mehr nur dem Wort nach auf dem Weg zu Mir. Dann benutzt du Mein Geschenk bereits voller Freude und mit kindlicher Hingabe.

 

 

*

 

 

Das alles und mehr stellt sich mit der Zeit – beinahe wie von selbst – als Folge einer Entscheidung ein, mit ehrlichem Bemühen den Weg zu gehen, den Ich durch Mein Vorbild als Jesus von Nazareth für alle Seelen und Menschen vor zweitausend Jahren vorausgegangen Bin. Es wäre aber falsch anzunehmen, dass im Verlaufe dieses seelischen Entwicklungsprozesses etwas gänzlich Neues gelernt wird. Zwar wird etwas gelernt; richtiger aber wäre es, von einer „Wiederbelebung“ zu sprechen, von einem „Ans-Licht-Holen“ von Fähigkeiten, die du schon seit Ewigkeiten in dir trägst, und die nur darauf warten, wieder geübt und praktiziert zu werden.

Du erschließt mit jedem Schritt, den du in Meinen Fußstapfen gehst, in dir das, was Ich vor Ewigkeiten in dich gelegt habe: dein geistiges Potenzial, von dessen Größe du ebenso wenig weißt wie von den unendlichen Möglichkeiten, die sich durch ein zutiefst inniges Liebesverhältnis zu Mir ergeben. Wobei mit „gehen in Meinen Fußstapfen“ ein Leben im Sinne der Gottes- und Nächstenliebe gemeint ist, was für alle Menschen und Seelen gleichermaßen gilt.

Diese Betrachtungsweise unterscheidet sich grundlegend von der, die landläufig gilt, die man euch nahegebracht hat, der viele von euch ohne nachzudenken anhangen, und die sich folgendermaßen darstellt: dass Ich unabhängig vom Himmel und von den Engeln die materielle Schöpfung ins Leben gerufen und den Menschen erschaffen habe. Der muss sich nun in einem einzigen Leben durch das Beachten Meiner angeblichen Verbote und der Einhaltung Meiner Gebote so weit entwickeln, dass seine Seele beim leiblichen Tod des Menschen reif für den Eintritt in den Himmel geworden ist. Und das mehr oder weniger aus dem Stand, aus dem Nichts heraus und vielleicht auch noch unter widrigsten Lebensbedingungen. Und wenn er es nicht schafft, sich zu läutern und seine Seele so weit zu lichten, dass sie die hohe Schwingung der Himmel erreicht hat, die – dem Gesetz der Anziehung entsprechend – die Voraussetzung für eine gelungene Heimkehr ist? Was dann? Darüber gehen die Meinungen der Schriftgelehrten, die die unterschiedlichen Weltanschauungen und Ideologien vertreten, weit, weit auseinander.

An welche der vielen Versionen glaubt ihr? An diejenige, mit der ihr groß geworden seid? Und wenn ihr nun in anderen Verhältnissen, einer anderen Kultur, einer anderen Religion oder mit einem anderen Denken aufgewachsen wäret? Eure Herzenslogik ist gefragt!

Wenn ihr, Meine Geliebten, erkennt, dass ihr Geschöpfe mit göttlichen Eigenschaften seid, die auf dem Weg sind, diese Eigenschaften – die verschüttet waren und es zur Zeit teilweise noch sind – wieder hervorzubringen, dann stellt ihr euer Sinnen und Trachten auf ein völlig neues Fundament. Dann seht ihr euch in der Situation eines Kindes, das zwar weiß, dass es noch nicht so viel kann wie ein Erwachsener, das deshalb aber nicht mit Minderwertigkeitsgefühlen behaftet ist und sich auch nicht gering schätzt oder als unvollkommen empfindet.

Es freut sich im Gegenteil über all das, was es lernt; und das, was es gelernt hat, wendet es an. Denn schließlich will es auch einmal groß und stark werden.

Und wieder ziehe Ich eine Parallele, diesmal zwischen dem Kind und dem erwachsenen Wesen, das du bist. Hast du einmal darüber nachgedacht, dass das, was du in deinem Erdenleben bereits gelernt hast, was du bereits in dir wieder erschlossen hast, das Pfund darstellt, mit dem du wuchern sollst? Womit im übertragenen Sinne gemeint ist, etwas daraus zu machen, es einzusetzen, es zu mehren. Geistig betrachtet sind es die Wesenszüge, die du unter dem Gesichtspunkt des Liebe-Erlernens, des „Wieder-Belebens“, in dir schon hast erstarken lassen. Sie haben dir bereits zu einem erweiterten Bewusstsein verholfen und sind damit Teil deiner erstarkten Seele geworden, die mit jeder weiteren Umsetzung an Strahlkraft gewinnt.

Es sind – vergleichbar – die Eigenschaften, auf die ein Kind stolz ist, wenn und weil es dem natürlichen Weg seines Erwachsenwerdens freiwillig und freudig folgt. Jedes Meiner Menschenkinder ist im Prinzip in der gleichen Lage, denn jedes hat, entsprechend seines Wollens und seiner Möglichkeiten, schon etwas entwickelt. Es gibt daher keinen Grund, sich klein, unwürdig, unfähig und vieles mehr zu empfinden und sich damit selbst in eine Situation zu versetzen, die mehr zögerlich und abwartend ist als aktiv und nach vorne strebend.

Wenn du, Mein über alles geliebtes Kind, Mein Wort nicht nur liest oder nicht nur hörst, sondern angefangen hast, dein Leben zu verändern – und sei es in ersten kleinen Schritten –, dann hast du begonnen, dein göttliches Erbe anzutreten. Dann lege Ich, wenn dies dein Wunsch ist, die Quelle in dir immer freier, die im Moment noch nicht so sprudeln kann, wie es sich deine Seele wünscht. Dann bist du dabei, die Liebe mehr und mehr in dir zu entwickeln und damit weitere Bereiche deines Inneren zu durchlichten.

Bist du dir dieser Tatsache bewußt?

 

 

*

 

 

Was bedeutet dieses Wissen nun für dich? Dass Ich dich bitte, herauszukommen aus der passiven Rolle des „Nur-Bittstellersund dir nicht nur bewusst zu werden, dass göttliche Fähigkeiten und Kräfte in dir sind, sondern darüber hinaus ja dazu zu sagen, Meine bereits in dir erschlossenen Eigenschaften auch zu nutzen.

Auch dazu gebe Ich dir ein Bild. Jeder Engel – und du bist auf dem Weg, wieder einer zu werden – setzt ohne zu fragen all seine Tatkraft und seine Energie ein, um seine Aufgabe zu erfüllen. Sie entspricht ihm, das heißt seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten, voll und ganz. Sie ist „wie auf ihn zugeschnitten“, und es ist kein Zufall, dass er dort ist, wo er ist, und so handelt, wie er handelt. Was im Übrigen für jeden einzelnen von euch gilt.

Glaubt ihr, dass ein Engel Mich darum bittet, dass Ich eine Aufgabe erfülle, die eigentlich seine Aufgabe ist, und die er auch erfüllen kann? Glaubt ihr, dass euer Schutzengel Mich fragen muss, ob er euch beschützen darf? Er wird das ausführen, und zwar in Liebe und völliger Übereinstimmung mit Mir, mit Meinem Gesetz, was seinem Wesen, seiner Mentalität, seiner Liebe zu Mir und zu euch entspricht. Aber er wird nichts an Mich delegieren – oder an einen Engel, der bereits eine größere Lichtkraft entwickelt hat als er selbst –, was er nicht auch selbst tun kann.

Könnt ihr euch vorstellen, ähnlich zu handeln? Oder gleicht ihr eher einem schon selbstständigen Kind, das seinen Vater oder seine Mutter immer noch darum bittet, ihm die Schuhe zuzubinden?

Meine Söhne und Töchter, es ist Mein großer Wunsch, dass ihr – im übertragenen Sinne – euer Erbe antretet. Seid euch darüber im Klaren, dass ihr Meine göttlichen Kräfte in euch tragt und beginnt, mit diesen Kräften zu wuchern. Tut dies im Sinne Meiner Liebe, auch wenn es euch noch nicht immer vollkommen gelingt. Aber tut es.

An einem kleinen Beispiel, von denen es viele gibt – und von denen Ich euch weitere in eure Gedanken lege, wenn ihr Mich darum bittet –, wird euch deutlich, was Ich damit meine. Und ihr werdet erstaunt sein, dass sich einige Erkenntnisse eurer Wissenschaft nahtlos decken mit Meinen universellen Schöpfungsgesetzen.

Eure Quantenphysiker haben herausgefunden, dass alles miteinander verbunden ist und miteinander kommuniziert. Das bedeutet, dass jede Empfindung und jeder Gedanke gleichschwingende Energien sucht und findet, und zwar in der gesamten Schöpfung, also in allen materiellen und feinstofflichen Bereichen.

Und Ich sage euch: Alles lebt, alles ist ununterbrochen in Bewegung, alles reagiert, alles geht in Resonanz mit Kräften gleicher oder gleichartiger Frequenz. Jedes Wesen trägt dazu bei, dass sich das Gesamtbild der Schöpfung – ähnlich dem Muster auf einer Wasseroberfläche – ständig ändert. Dies geschieht mit jeder Empfindung, jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Tat, die allesamt Auslöser auf der energetischen Ebene sind. Weil diese Bereiche für euch nicht sichtbar sind, entsteht der Eindruck, dass es sie entweder nicht gibt, oder dass sie in einem anderen, völlig abgekapselten Kosmos angesiedelt ist, der auf euch keinen Einfluss ausübt, und an dessen Beschaffenheit ihr nicht mitwirkt.

Falscher kann eine Ansicht nicht sein.


 

*

 

 

Ich erläutere euch deshalb diese Zusammenhänge ausführlich, weil Ich euch davor bewahren möchte, in die Falle der falschen Vater-mach-Du-das“-Mentalität zu geraten, die darin besteht, Mir auch das zu überlassen, was ihr selbst übernehmen könnt. Es gibt vieles, was von uns gemeinsam bearbeitet und erarbeitet werden soll und kann. Denn dein anzustrebendes Wachstum entsteht allein durch Erproben und Üben und durch das Sammeln der gemachten Erfahrungen; wobei Ich dich davor beschütze, Schaden zu nehmen und dir dabei alle Hilfen gebe, wenn du Mich an deine Seite bittest. Womit die vielen Schritte gemeint sind, die Ich dir entgegenkomme, wenn du nur einen Schritt auf Mich zu machst.

Wenn Ich euch dazu ermuntere, damit anzufangen, die Seelenkräfte zum Wohle eures Nächsten aber auch für euch selbst einzusetzen, die ihr bereits in euch erschlossen habt, so meine Ich damit nicht, dass ihr im Eigenwillen oder nach eigenen Vorstellungen handeln sollt. Ich Bin und bleibe der, der als das einzige „Perpetuum mobile" der Schöpfung für alles, was ihr tut, Seine Liebeenergie zur Verfügung stellt. Doch wenn ihr diese Energie, so weit euch das schon möglich ist, dazu benutzt, im Sinne der selbstlosen und bedingungslosen Liebe zu handeln, dann wachst ihr Schritt für Schritt hinein in eure Aufgabe als Mitgestalter der Schöpfung.

Die Veränderungen zum Besseren und Guten hin, die ihr euch alle erhofft, werden nicht erreicht durch eine alles Mir überlassende, mehr oder weniger passive innere Haltung. Sie werden dann in der gewünschten Form eintreten, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt: ihr als menschliche Wesen auf der Materie ebenso wie eure himmlischen Geschwister, die pausenlos und grenzenlos auf allen Ebenen tätig sind.

Ein solches Umdenken und Handeln kommt nicht zuletzt euch selbst zugute; denn jeder Gedanke, der mit gutem Willen und Meiner Hilfe in die Tat umgesetzt wird, stellt einen Baustein dar, der euer seelisches Wachstum fördert, der euch stark, sicherer und freier werden läßt. Das holt euch heraus aus der Schwerfälligkeit und Trägheit, in die ihr nur allzu leicht geratet. Es macht euch zu Kindern Gottes, die sich bewegen, und die von der Liebe und der Freude, die sie erfahren, durch ihre Ausstrahlung, durch ihr Leben künden.

Wann und wo sonst wollt ihr mit eurem Erwachsenwerden, mit eurer Heranreifung zu bewußten Gottessöhnen und Gottestöchtern, beginnen, wenn nicht jetzt und hier, wo die besten Bedingungen gegeben sind?

Wenn ihr zum Beispiel für jemanden betet, dann wird eure Gebetskraft dadurch verstärkt, dass ihr eure ganzen Empfindungen in die gedachten oder gesprochenen Worte legt. Weil Empfindungen so maßgeblich sind, werde Ich zu einem späteren Zeitpunkt auf diesen wichtigen Aspekt zurückkommen.

Versucht darüber hinaus ein Weiteres:

Für euren Nächsten zu beten ist ein Akt der selbstlosen Liebe, eurer selbstlosen Liebe! Ihr fasst zwar das, was ihr sagen oder um was ihr bitten wollt, in Worte, aber sie stellen nur eine Art energetische Brücke dar. Wohin? Zu dem Empfänger eures Gebetes, zu Mir und – was die wenigsten wissen oder bedenken – zu dem unendlich großen Energiefeld der selbstlosen Liebe, das die gesamte Schöpfung durchzieht. Ihr tretet dabei in Kontakt mit allen gleichschwingenden oder ähnlich schwingenden Energien. Was im Übrigen immer und bei allem der Fall ist, egal, was ihr denkt, sprecht und tut, oder um welche Energien, positiver oder negativer Art, es sich handelt. Eure Physiker haben, was die Quanten betrifft, die ersten Erkenntnisse gewonnen.

Wenn ihr euch nun dankbar der Liebe bewusst werdet, die ihr durch euer Bemühen bereits entwickelt – wieder entwickelt – habt, und die deshalb schon in euch aktiv ist, die euch begleitet und auf vielfältige Weise hilft, und wenn ihr dann aus diesem Bewusstsein heraus eure Liebekraft zu eurem Bruder oder zu eurer Schwester schickt, so hat dies eine ungleich stärkere Wirkung als ein „Nur“-Gebet, dem euer eigener Anteil fehlt. Ihr seid dadurch im wahrsten Sinne des Wortes „Mit-Arbeiter“ in Meinem Weinberg geworden.

Es findet als „Zugabe“ eine Wechselwirkung mit anderen Energien gleicher Schwingung statt, ganz abgesehen von dem, was aus Meinem Herzen zum Wohle der Seele und des Menschen kommt.

An diesem Beispiel mögt ihr erkennen, welche Möglichkeiten, zumeist noch unbekannt und verborgen, in euch liegen. Es ist ein Teil des göttlichen Potenzials, von dem Ich immer spreche, wenn Ich euch an eure wahre Größe erinnere. Sie zu erkennen ist so wichtig für euch. Eure Talente zu entwickeln und zum Segen für alle werden zu lassen, ist eine wunderbare Aufgabe. Ihr werdet ihr mit immer größerer Freude nachkommen, wenn ihr mehr und mehr die guten Früchte eurer Arbeit seht und die Wirkungen verspürt, die sie in eurem Umfeld, aber auch bei euch selbst haben.

Sich so zu verhalten, das heißt, die von Mir in euch gelegten Kräfte eigenverantwortlich im Sinne der Liebe zu gebrauchen, ist keine Anweisung, sich wie Gott zu fühlen oder so zu handeln. Doch sie macht aus Kindern Meiner Liebe erwachsene Söhne und Töchter.

Das, Meine Geliebten, ist Mein Weihnachtsgeschenk an euch. Wenn ihr es nicht nur auspackt, sondern seinen Inhalt in freier Entscheidung in euer Leben einbringt, erschließt sich sein unendlich wertvoller Inhalt, der aus Meiner väterlichen Liebe kommt.

Amen

 

 

(1) Jakob Lorber: „Darin liegt die höchste Weisheit, dass ihr weise werdet durch die lebendige Liebe. Alles Wissen aber ist ohne die Liebe nichts nütze! Darum bekümmert euch nicht so sehr um ein vieles Wissen, sondern dass ihr viel liebet, so wird euch die Liebe geben, was euch kein Wissen je geben kann!“

 

Großes Evangelium Johannes, Band 4, Kap. 1