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Aus Liebe zu Gott

Offenbarung vom 16. März 2019


 

Die Ansprache Gottes an den Menschen bzw. durch den Menschen vollzieht sich, wie alles in der Schöpfung, nach unumstößlichen, geistigen Gesetzmäßigkeiten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte und Betrachtungsweisen in den Offenbarungen ergeben sich durch die göttli­chen Grundaspekte der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld, der Lie­be und der Barmherzigkeit, entsprechend auch der geistigen Mentalität desjenigen, der das Offenbarungswort aufnimmt. In und über allem aber wirkt die Liebe als Träger aller Offen­barungen, ohne die ein echtes Gotteswort nicht möglich ist.

 

 

 

Göttliche Offenbarung

 

 

Meine geliebten Söhne und Töchter, als Ich aus Mir heraus Meine Schöpfung ins Leben rief, war Mein Wunsch und Wille, Wesen zu erschaffen, die Mir ähnlich sind; nicht gleich, aber ähnlich, was bedeutet, daß sie einen Großteil Meiner Eigenschaften und Wesenheiten auf immer ihr Eigen nennen durften. Sie sollten, wie ihr es ausdrückt, „gottähnlich“ sein, ausgestattet mit einer Macht, Größe und Liebe, die ihr als Menschen noch nicht einmal im Entferntesten erahnen könnt.

Alles, was aus der Quelle Meines ewigen Lebens hervorgegangen ist, ist Mir ähnlich. Es ist Mir nicht gleich, wie die sogenannten Meister es euch glauben machen wollen. Ihr seid also nicht Gott, auch nicht ein Teil oder Teilchen Gottes. Ihr seid Geschöpfe Meiner Liebe, die ein Potenzial in sich tragen, das ihr erst erfassen könnt, wenn ihr wieder in der Einheit mit Mir lebt.

Euer Weg bis an diesen Punkt ist ein Weg der Entwicklung. Die Herzenslogik müßte euch sagen, daß es gar nicht anders sein kann. Denn wenn ihr euch, euer Umfeld, eure Geschichte, euer Bewußtsein und das Wachsen in der Natur – einfach alles – anschaut, dann werdet ihr erkennen, daß nichts von dem, was ist, auf einmal „einfach so“ da war!

Es ist gereift auf den Augenblick hin, in dem es jetzt so ist, wie es ist! Und es wird sich weiter entfalten bis in alle Ewigkeit. Denn Ich Bin ewig und unendlich, und auch dem, was Ich geschaffen habe, sind keine Grenzen gesetzt. Wer es fassen kann, der fasse es.

Der Grund dafür, daß Ich keine Mir Hörigen geschaffen habe, die ohne eigenen Willen, ohne eigene Entscheidungen lediglich das befolgen können, was Mein Gesetz vorsieht, liegt darin, daß freie Kinder Meiner Liebe Mein Reich, das auch ihr Reich ist, bevölkern sollten. Denn erst durch die Freiheit, die in Verbindung mit der Individualität die Vielfalt des Lebens hervorbringt, ist gewährleistet, daß sich alles ununterbrochen „bewegt“, daß Freude und Kreativität vorherrschen, daß Neues erprobt und zum Leben erweckt wird, so daß nichts erstarrt, sondern sich ununterbrochen neu gestaltetet und voranschreitet.

Das, Meine Geliebten, ist Evolution. Sie erfordert, daß alle Geschöpfe mit dem freien Willen ausgestattet sind, und daß sie diesen ohne irgendeine Einschränkung auch ein- und umsetzen können. Die andere, auf den ersten Blick negative Seite der „Medaille freier Wille“ beinhaltet die Möglichkeit – die Ich bewußt in Kauf genommen habe –, daß der freie Wille mißbraucht wird, um eigene Vorstellungen, Wünsche und Ziele anzustreben und durchzusetzen. Dann allerdings verstößt der Verursacher gegen das Liebegebot und stellt sich automatisch unter das Gesetz von Saat und Ernte.

Kontinuierliches Wachstum schließt alles ein, was in den unendlichen Weiten des Schöpfungsraumes lebt. Das gilt daher nicht nur für die verschiedenen Entwicklungsstufen in den einzelnen Sphären, sondern auch für die himmlischen Wesen, die ihr „Engel“ nennt. Wobei die wenigsten von euch wissen, daß sie selbst Engel sind, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihre ewige Heimat, kurzzeitig oder längerfristig, verlassen haben. Wenn sie ihren Ausflug in die Materie beendet haben, werden auch sie wieder das sein, was sie zuvor waren und dann für immer sein werden: Engel, höchstschwingendes Bewußtsein, Bewohner und Teilhaber einer geistigen Schöpfung, Kinder Meiner Liebe, die ihre Erfahrungen gemacht oder ihren Auftrag erfüllt haben.

Auch Engel entstehen nicht aus dem Augenblick heraus als fertige Geschöpfe, spontan geschaffen durch einen Akt Meines Willens. Sie sind, ähnlich wie auf Erden, die Folge der innigen Liebe zweier geistiger Wesen. Haben sie ein Wachstum hinter sich, dessen erste Phase ihr mit viel Phantasie mit einer irdischen Schwangerschaft vergleichen könnt, segne Ich sie; und in der Obhut ihrer Eltern und Geschwister reifen sie heran, lernen voller Freude und entfalten so nach und nach die Fähigkeiten, die entsprechend ihrer Mentalität in ihnen liegen. *)

Es gibt also, um eure Worte zu gebrauchen, „junge“ und „alte“ Engel. Sie alle tragen die gleiche Liebe, Meine Liebe, in sich. Diese ist aber durch die Erfahrungen, die sie gemacht haben, durch die Praxis ihrer tätigen Liebe zu allem, was lebt – zum Mineral, zur Pflanze, zum Tier, zu ihren geistigen Brüdern und Schwestern und auch zum Menschen – unterschiedlich stark ausgeprägt.

Das beantwortet eure schon oft gestellte Frage, was Engel im Himmel eigentlich tun. Sie dienen, sie alle tragen zum reibungslosen Ineinandergreifen der unzähligen Abläufe bei. Sie sind beschäftigt, aber das nicht deshalb, weil sie „müssen“, sondern weil sie freiwillig und freudig ihren Teil zum guten Gelingen des Großen und Ganzen beitragen.

Die Energie für ihr selbstloses Handeln, für ihre Ausdauer, ihre Übersicht, ihre Entscheidungen, ihre Geduld und ihre Nachsicht erhalten sie von Mir. Sie wirken also nicht aus sich heraus; sie wirken in Meinem Auftrag. Sie müssen um Kraft und Stärke nicht extra bitten, denn sie leben im Gesetz. Und wer dem Gesetz dient, dem dient das Gesetz. Das gilt im Himmel ebenso wie auf der Erde.

 

 

*

 

 

Jeder Engel ist frei bei dem, was er tut. Aber er wird nichts tun, was nicht seinen Talenten und Möglichkeiten entspricht, und was gegen das Gebot der Liebe gerichtet ist. Der Fall, auch Engelsturz genannt, steht jedem jederzeit vor Augen; seine verheerenden Folgen sind überall spürbar, und sie werden erst dann aus der Welt geschafft sein, wenn die Einheit wieder hergestellt ist.

Jeder handelt also stets so, daß er im Einklang mit allen und allem steht, wobei der Schwerpunkt seines Tuns bestimmt wird durch seine Mentalität. Diese ist geprägt durch seine himmlische Heimat: vom Bereich der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der Geduld und Liebe bis hin zur Barmherzigkeit.

Entsprechend vielfältig gestaltet sich das himmlische Leben. Die „Alten“ sind bereit, den „Jungen“ zu helfen, und diese wollen voller Eifer lernen, dadurch Wissen und Erfahrungen sammeln und an und in sich selbst erleben, was Evolution bedeutet. So wachsen sie schrittweise in größere und schwierigere Aufgaben hinein. Von denen gibt es mehr als genug, zumal wenn ihr bedenkt, in welchem Umfang und wie dringend Betreuung, Fürsorge, Beistand, Pflege und Schutz der Bedürftigen in den außerhimmlischen Bereichen, zu denen auch eure Erde gehört, benötigt wird.

An allen Situationen des menschlichen Lebens – auch des mineralischen, pflanzlichen und tierischen Lebens, aber darauf will Ich an dieser Stelle nicht eingehen – sind, für euch unsichtbar, eure Engel beteiligt. Da gibt es diejenigen, die bei der Geburt dabei sind, ebenso die, die von euch als „Todesengel“ bezeichnet werden; obwohl sie die eigentlichen Geburtshelfer sind, weil sie der Seele helfen, sich vom Körper zu lösen und sich in ihrer neuen Heimat zurechtzufinden.

Andere wiederum haben es sich zur Aufgabe gemacht, euch zu unterstützen, wenn es um ganz spezifisches Lernen und Forschen geht, wie zum Beispiel in den vielen Sparten der Wissenschaft, der Musik, bei Künsten aller Art und vielem mehr; allerdings nur dann, wenn eure Tätigkeit des Suchens und Erprobens im Rahmen Meiner Gesetze liegt. Auch stehen euch viele als geistige Lehrer zur Seite, ganz besonders dann, wenn ihr durch euer Suchen zum Ausdruck bringt, auf den Weg der Wahrheit finden zu wollen.

Eure Vorstellungskraft reicht nicht aus, um euch ein Bild davon zu machen, wie oft, bei welchen Gelegenheiten und in welcher Form ihr aus dem Geistigen aufgerichtet und bestärkt worden seid, wie oft eure unsichtbaren Geschwister euch die Wege bereitet haben. In den seltensten Fällen habt ihr geahnt, daß der Himmel maßgebend seine Hände mit im Spiel gehabt hat.

Diese Hilfen können zeitlich begrenzt sein, oder eure geistigen Begleiter können wechseln, oder die eigentlich vorgesehene Unterstützung kann nicht oder nur bedingt greifen, weil ihr durch euer Verhalten dies nicht zulaßt: Eines aber wird sich niemals ändern, daß nämlich die Liebe und die Toleranz, mit der ihr geführt werdet, immer im Vordergrund stehen. Dies kann auch gar nicht anders sein, weil kein himmlisches Wesen Eigenschaften wie Nicht-Verstehen, Abwertung, Beurteilung, Ungeduld oder Missbilligung in sich trägt. Wen der Himmel an eure Seite stellt, der ist so voller geschwisterlicher Liebe und so weit entwickelt, daß er jeder Situation gewachsen ist.

Eine besondere Stellung nimmt euer Schutzengel ein, der euch möglicherweise schon mehrere Inkarnationen lang begleitet. Jeder Mensch hat seinen persönlichen Schutzengel. Zwischen ihm und euch besteht eine lebenslange, energetische Verbindung, so daß er augenblicklich – und zwar sehr viel schneller, als ihr denken könnt – eingreifen kann, wenn eine Situation dies erfordert .

Unter den vielen Aufgaben, die Engel zu bewältigen haben, gibt es ganz sicher leichtere als die, einem Menschen ein Leben lang zur Seite zu stehen und ihn bedingungslos zu lieben – was immer auch geschieht. Aber auch bei dieser Aufgabenverteilung wird nichts bestimmt; dieser selbstlose Liebedienst wird von einem eurer Geistgeschwister freiwillig und freudig übernommen. Aber er setzt bei eurem Schutzengel etwas voraus: Neben den erwähnten Eigenschaften der Toleranz, des Verstehens und der Geduld auch das Akzeptieren jeglicher Ablehnung, ohne daß es zu einem „inneren Rückzug“ eures Engels oder zu einer Minimierung seiner Liebe kommt, auch dann nicht, wenn ein Mensch alles daransetzt, rücksichtslos mit seinem großen Ego durch die Welt zu gehen.

Und euer Engel muß noch etwas können, das den meisten Menschen nicht gelingt oder zumindest schwerfällt: Er orientiert sich bei seinem Einsatz ausschließlich an der Gerechtigkeit des Gesetzes von Ursache und Wirkung, ohne dabei Meine Prinzipien der Liebe und Barmherzigkeit außer Acht zu lassen. Was bedeutet, daß es ihm möglich sein muß, den ihm anvertrauten Menschen auch augenscheinlich Negatives erleben zu lassen, wenn er erkennt, daß nur dadurch der Weg zur Selbsterkenntnis und zur Veränderung freigemacht werden kann. Er wird ihm also einen erforderlichen Lernprozeß nicht abnehmen und damit ersparen. Er wird im Gegenteil alles in seiner Macht Stehende tun – denn er handelt in Meiner Vollmacht –, um den Menschen aufwachen und umkehren zu lassen, wobei er darauf achtet, daß das Erwachen und die Umkehr mit so wenig Schmerzen wie möglich verbunden sind.

Kurz gesagt: Er hat den Überblick, er gibt nie auf, er ist unbestechlich, er ist voller Liebe, und er freut sich über jeden Gedanken an ihn, der aus einem offenen Herzen kommt. Aber bei aller Liebe zu euch – gerade wegen seiner Liebe zu euch – hat er in erster Linie euer inneres Heilwerden und Heilsein im Auge. Denn im Hinblick auf euer unsterbliches Leben ist euer seelisches Wachstum entscheidend, während euer jetziges Leben zwar wichtig ist, aber nur einen Wimpernschlag in der Ewigkeit darstellt, nur eine kleine Strecke auf dem Weg, der wieder zu Mir zurückführt.

 

 

*

 

 

Was Ich geschaffen habe und schaffe, ist vollkommen. Was nicht bedeutet, daß es nicht noch wachsen und sich entfalten muß. Auch ein Samenkorn ist bereits vollkommen; es trägt schon die Frucht in sich, die aber erst noch heranreifen muß.

Selbst eure Studierten und Schriftgelehrten unterstellen Mir nicht, daß Ich der Urheber des Fehlerhaften Bin. Sie lösen das Problem des dennoch vorhandenen Disharmonischen, Kranken und Unvollständigen damit, daß sie sagen, der Mensch könne nicht in die Geheimnisse Gottes eindringen. Auf die Tiefen Meiner Gottheit und Weisheit bezogen trifft dies zu, nicht aber darauf, daß man bei allem Unheil, das im persönlichen Leben und auch weltweit geschieht, Meine Liebe zu Meinen Geschöpfen nicht erklären kann.

Der tiefere Grund für diese Haltung liegt in der Nicht-Anerkennung der Tatsache, daß das Gesetz von Saat und Ernte, das in eurer Schrift erwähnt wird, nicht nur von der Gegenwart in die Zukunft hineinwirkt, sondern auch aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Die Irrlehre eines einmaligen Lebens macht das Unwissen und die Unsicherheit all der Menschen, die dieser Lehre Glauben schenken, komplett. Die schlimmsten Auswüchse der Erklärungsnot eurer Kirchenoberen zeigen sich in deren Aussagen, daß Ich diejenigen bestrafe, die Meine Gebote nicht befolgen!

Den Grund für ihr Verhalten, an der falschen, dogmatischen Lehre eines einmaligen irdischen Lebens beharrlich festzuhalten, könnt ihr selbst herausfinden, wenn ihr euch ein paar einfache Fragen stellt: Was wäre, wenn die Menschen aus dem einengenden Korsett dieser Glaubensvorschrift in die Freiheit des eigenen Denkens entlassen und erkennen würden, daß Ich weder unlogisch noch ungerecht Bin? Und es daher keinen einmaligen, oftmals auch noch fehlerhaft scheinenden Schöpfungsakt durch Mich gibt, wenn neues menschliches Leben entsteht? Und was wäre erst, wenn die Menschen darum wissen würden, daß Ich in ihnen lebe? Daß sie also einen direkten Zugang zu Mir haben, einen Kontakt, der seit Ewigkeiten besteht und in alle Ewigkeiten bestehen wird, und der durch nichts und niemanden jemals unterbrochen werden kann?

Wenn etwas fehlerhaft ist, so muß es in seiner Vergangenheit etwas gegeben haben, das diese Unvollkommenheit hervorgerufen hat. Und wieder bitte Ich euch, daß ihr euren Verstand gebraucht, der – wie ihr wißt – seine Aufgabe am besten als rechte Hand des Herzens erfüllt. Oder anders ausgedrückt: Macht Gebrauch von der Freiheit eures Denkens!

Wenn Ich es nicht Bin, der Unglück, Sorgen, Krankheiten, Unheil und vieles mehr schickt, dann muß auf eurem Weg von eurer ursprünglichen Vollkommenheit in eure jetzige Unvollkommenheit an irgendeinem Punkt etwas geschehen sein, und zwar etwas Gravierendes. Denn es war und ist nie Meine Absicht gewesen – weil es fern Meines Wesens liegt –, euch all das wieder zu nehmen, was Ich euch zuvor geschenkt habe mit der Maßgabe, daß ihr es auf alle Zeit behaltet.

Du bist ein Kind Meiner Liebe, ein Kind der Himmel. Du warst vollkommen; du bist es in deinem Inneren immer noch. Auf der Erde aber, in deiner heutigen Situation, erkennst du, daß es noch so einiges zu entwickeln gibt, um wieder zu dem zu werden, was du einst in vollem Bewußtsein deiner Kindschaft warst.

Es soll bei deinen Überlegungen nicht darum gehen, herauszufinden, was es war, das dich auf die Erde und an deinen heutigen Platz, an den jetzigen Punkt deiner momentanen Inkarnation, gebracht hat. Viel wichtiger ist es, die Chancen zu erkennen, die diese Inkarnation bietet, und sie zu nutzen im Sinne der gelebten Liebe. Die nötigen Erkenntnisse und die daraus zu ziehenden Folgerungen lassen sich für eine Seele am besten gewinnen, wenn sie sich nach ihrer Inkarnation wiederfindet in einer Welt der Vielfalt, der Gegensätze und der unterschiedlichsten Auffassungen, Absichten und Zielverfolgungen.

Dann, Mein Kind, siehst du dich konfrontiert mit Menschen, die dich innerlich „bewegen“, die dich fordern, die dich fragen und hinterfragen lassen, die dich dazu bringen, über den Sinn und Zweck des Ganzen nachzudenken. Auf einer einsamen Insel könntest du dich höchstens über mangelnde Unterhaltung und Abwechselung beklagen. Fortschritte im Sinne einer seelischen Weiterentwicklung wären dort nicht zu verzeichnen.

 

 

*

 

 

Und so habe Ich gehandelt, indem Ich die Erde – ein Resultat des Engelsturzes und seiner Folgen – zu einem Sammelbecken für alle inkarnationswilligen und -bereiten Seelen machte. Sie ist damit für eure Entwicklung und euren Aufstieg der wichtigste Planet im materiellen Kosmos. Während auf den anderen Sternen und in den feinstofflichen, außerhimmlischen Bereichen ganz offensichtlich das Prinzip „Gleiches zieht Gleiches an“ gilt, kommt diese Gesetzmäßigkeit auf der Erde nur indirekt zum Tragen.

Auch hier werden diejenigen zum Zwecke der Erkenntnis und des Lernens zusammengeführt. Dies erfolgt neben der Möglichkeit, sich an einem Vorbild zu orientieren, in erster Linie aber dadurch, daß sie sich an dem gegensätzlichen Verhalten des oder der anderen stören, erregen, sich darüber ärgern oder gar gewalttätig werden. Auf diese Weise werden sie über kurz oder lang zum Erkennen dessen geführt werden, was noch als zu korrigierendes Fehlverhalten in ihnen liegt.**)

Im „Sammelbecken Erde“ findet ihr daher die verschiedensten Bewusstseinsgrade, die aber nicht zu verwechseln sind mit Bildung, Herkunft, Intelligenz oder gar Intellekt. Stellt euch zum Verständnis dieser Regelung eine kleine Dorfgemeinschaft vor, deren Schule nur ein Klassenzimmer hat, in dem alle Kinder – gleich welchen Alters, welchen Wissens und welcher Lernfähigkeit und -bereitschaft – unterrichtet werden.

Nun kommt die Einschränkung, und damit betretet ihr den Boden der Realität: Keiner kennt den anderen näher, alle schauen nur auf das Äußere. Der Maßstab für die Beurteilung des anderen ist immer nur die eigene Ansicht, und eine Akzeptanz gegenüber dem Verhalten des anderen ist in vielen Fällen so gut wie nicht vorhanden. Dafür herrschen Vorurteile, Abwertungen und Verurteilungen vor. Keiner weiß, wer sein Nächster in Wirklichkeit ist, so wie ihm selbst unbekannt ist, wer er ist, und warum er da ist.

Übertragt dieses Bild auf euer Leben, euer Umfeld, auf die Menschen, mit denen ihr zusammenlebt und -arbeitet und denen ihr begegnet, und ihr müßt einsehen, daß ihr nicht viel erkennt oder wißt; ja daß euch noch nicht einmal bewußt ist, daß ihr in einem Schmelztiegel lebt, in den ihr in der Regel ganz bewußt hineingegangen seid, um eure nächsten Lernschritte zu machen.

Und dennoch ist die Versuchung ständig vorhanden, von eurem Nächsten das zu erwarten oder sogar zu fordern, was eurer Ansicht nach richtig ist! Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, daß der andere gar nicht anders kann, als sich so zu verhalten, wie er es tut? Weil er keine anderen Erkenntnisse und kein anderes Bewußtsein hat und möglicherweise auch gar keine anderen Entscheidungen treffen möchte – er hat den freien Willen! – oder kann? Weil sein Innenleben sein Innenleben ist, und seine „seelischen Voraussetzungen“ vielleicht ganz andere sind, als ihr es annehmt, erwartet oder es euch wünscht?

Jeder ist an dem ihm eigenen Punkt seiner ganz persönlichen Evolution. Und keiner, außer ihm selbst, hat ihn dahin gebracht.

Die Zusammenführung von Menschen unterschiedlichen Bewußtseins hat einzig und allein den Sinn, die seelische Entwicklung voranzubringen, die entgegen anderer Lehrmeinungen auch dann noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat, wenn die unsterbliche Seele den dahinscheidenden Körper verläßt, um in anderen, in feinstofflichen Welten weiterzuleben. Eure innere Reife wird dadurch eingeleitet und gefördert, daß ihr euch zunächst aneinander „reibt“, um dann daraus zu lernen und euch zu bemühen, eure Schritte zu tun, die euch der Liebe näherbringen.

Euer Schutzengel begleitet euch bei diesem Prozeß. Er versucht ununterbrochen, euch zu helfen; er holt euch da ab, wo ihr gerade steht; er plant und bereitet euren nächsten Schritt vor, der auf dem aufbaut, was ihr bis zu diesem Augenblick entwickelt habt; und – er überfordert euch niemals.

Hätte er nicht diese und andere selbstlose Fähigkeiten in sich erschlossen, die grundsätzlich in jedem, also auch in dir liegen, so wäre er nicht in der Lage so zu helfen, wie es sein Schützling braucht: wertfrei, vorurteilslos, bedingungslos, geduldig und ohne zu verurteilen.

Er gleicht damit einem guten Arzt, der nur dann eine richtige Diagnose stellen und die entsprechende Therapie verordnen kann, wenn er seinem Patienten mit einem offenen und mitfühlenden Herzen begegnet, und zwar unabhängig davon, wie sich der Patient gibt, wie schlimm seine Krankheit ist, und welche Ursachen oder welches falsche Verhalten ihr zugrunde liegen.

 

 

*

 

 

Wenn du wissen willst, Mein Kind, wie ein richtiger Umgang mit deinem Nächsten – dem unbekannten Wesen, das nicht zufällig in der gleichen Klasse ist wie du – aussieht, dann vergegenwärtige dir das Verhalten deines Schutzengels und deiner geistigen Begleiter. Nicht umsonst habe Ich von den Eigenschaften gesprochen, die eure Helfer haben – haben müssen -, weil sie ansonsten ihre dienende Aufgabe nicht erfolgreich erfüllen können.

Und wenn du erkennst, daß es einen guten Grund dafür gibt, daß du inkarniert bist, dann wirst du an einen Punkt deiner Überlegungen kommen, der dich fragen läßt, inwieweit du einen Beitrag zu Verständnis, Harmonie und Klarheit leisten kannst. Eine Möglichkeit deiner Inneren Arbeit könnte darin bestehen, deinen Nächsten mit anderen Augen zu sehen, als dir das bisher möglich war, und ihm gegenüber künftig anders zu handeln. Wenn du dich darum bemühst, wird dir die Kraft der Himmel zuströmen; denn jeder Schritt, auch der kleinste, wird von Mir unterstützt und von denen begleitet, die unsichtbar um dich sind und dich lieben.

Je mehr sich dein inneres Verstehen auftut, je mehr du die Wahrheit in Meinen Worten erkennst, je mehr du die Bereitschaft zum Vorwärtsschreiten in dir bejahst, umso größer wird deine Sehnsucht werden, und umso mehr wird deine Liebe zu Mir, deinem Nächsten und zu dir selbst wachsen. Die Folge wird sein, daß du anders denken, reden und handeln wirst; und daraus wiederum ergibt sich, daß dir Meine Liebekraft in verstärktem Maße zuströmen kann.

Das wird dazu führen, daß du freier wirst und liebevoller, und daß durch die Erfahrungen, die du in vermehrtem Maße mit Mir machst, dein Verständnis ein anderes wird, und du Meinen großen Plan erkennst und verinnerlichst, der lautet: Ich Bin die Liebe, und Ich hole alles zu Mir zurück, was die Himmel verlassen hat; was gleichzeitig bedeutet, daß niemand verlorengehen wird.

Jeder ist eingebunden in eine beständige Evolution, in eine unendliche Entwicklung, die immer nur voranschreitet, auch wenn es oft einen anderen Anschein hat. Aber, wie Ich es euch schon einmal offenbarte: Jedes Leben verläuft auf einer Kreisbahn, deren Endpunkt unweigerlich dort enden wird, wo alles begann.

So wird es sein, weil Ich es so will.

Amen

 

 

 

*) Die Engel, von denen der Herr hier spricht, haben nichts gemein mit dem Engel-Boom, der seit Jahren aus der Esoterik-Szene kommt und zum allergrößten Teil von den Meistern und ihrem Anhang inszeniert ist.

 

**) über das Gesetz der Entsprechung, auch Gesetz der Resonanz oder Spiegelung genannt